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  • Die Wurzeln des Kaffees und eine dramatische Geschichte

    5. Januar 2024

    Jede Kultur hat ihr Handwerk. Es gibt japanisches Washi-Papier, indische Seidenstoffe und persische Teppiche. Im Jemen ist es der Kaffee. Nichts stellt die Einzigartigkeit  dieses Landes besser das als die Geschichte des Kaffeehandels und die uralte Tradition der Kaffeebauern.

    Auf die Frage, wer den größeren Anspruch auf den Ursprung des Kaffees erhebt, Jemen oder Äthiopien, werden Sie mit Sicherheit unterschiedliche Antworten erhalten. Es scheint, dass die Pflanze in Äthiopien zum ersten Mal angebaut wurden, aber es steht auch fest, dass das Getränk im benachbarten Jemen gereift ist.

    Die Geschichte des Kaffees reicht Jahrhunderte zurück, und um seine Wurzeln zu ergründen, muss man sich durch düstere Aufzeichnungen und fantastische Mythen wühlen. Wir wissen, dass im 15. Jahrhundert Sufi-Mönche im Jemen damit begonnen haben, Kaffee für den Handel anzubauen, zu trinken und zu produzieren. Im Laufe der Zeit verfeinerten die Jemeniten ihre Nutzung des einzigartigen Klimas und Geländes in ihrem Land, um einen unverwechselbaren und geschmackvollen Kaffee zu produzieren. Der jemenitische Kaffee wurde bald zum Mittelpunkt wirtschaftlicher, historischer und kultureller Veränderungen, die noch heute in der ganzen Welt nachhallen.  

    Kaffee wurde zu einem zentralen Objekt des Handels, der sozialen Interaktion und sogar der religiösen Frömmigkeit. Sein Konsum führte damals schon zur Entstehung von „Coffeeshops“, und wurde zu einem neuen Exportgut für den Jemen und sogar zu einem starken Stimulans für muslimische Mönche während ihrer Gebete. Die Auswirkungen waren jedoch nicht immer positiv, und der jemenitische Kaffee war auch Gegenstand umstrittener Verbote, Kriegsbeute und inspirierte sogar zu Raub und Spionage.

    VON AL-MAKHA ZUM MOCCA

    Der Geschichte des jemenitischen Kaffees fand besonders in der berühmten Hafenstadt Al-Makha statt. Unter der Herrschaft des Osmanischen Reiches hat der Jemen sein kostbares koffeinhaltiges Erzeugnis verfeinert und behutsam gehütet. 

    Lebende Kaffeepflanzen oder gar Samen verkaufen?

    Nein, ausgeschlossen! Dadurch konnten die Jemeniten ein weltweites Monopol auf den Kaffeehandel rund um diesen etwas verschlafenen Hafen errichten.

    Der Kaffee aus Al-Makha wurde zunächst einfach als Mocca-Kaffee bezeichnet, ein Name, der ursprünglich wenig mit dem schokoladigen Kaffeegetränk zu tun hatte, das man heute kaufen kann.

    Allerdings konnte der Jemen seine Geheimnisse nicht ewig bewahren: Niederländischen Händlern gelang es schließlich, eine lebende Kaffeepflanze in die Hände zu bekommen. Innerhalb weniger Jahrzehnte wurden auch außerhalb der Grenzen des Jemen und des Osmanischen Reichs Kaffeeplantagen angelegt. Die Verbindung des Hafens von Al-Makha mit der indonesischen Insel Java führte auch zu einer der ältesten und bekanntesten Kaffeemischungen der Welt, dem Mocca Java.

    Und als die Kaffeeproduktion weltweit zunahm, schwand das jemenitische Handelsmonopol ebenso wie die Stadt Al-Makha langsam dahin.

    MOCCA DER NEUZEIT

    Auch wenn der Rest der Welt den Jemen in Sachen Kaffeeanbau und -produktion nach und nach eingeholt hat, hat sich der Jemen in der Welt der Kaffeespezialitäten auf beeindruckende Weise einen Namen gemacht. Der wilde und unverwechselbare Geschmack seiner Bohnen ist einzigartig und verlockt nach wie vor die Genießer.

    Vielleicht liegt es daran, dass die jemenitischen Bauern noch heute ihrer Arbeit so nachgehen, als hätte sich in den letzten 400 Jahren nichts geändert.

    Hier gibt es keine Debatte über manuelle oder maschinelle Ernte. Für die Jemeniten ist der einzige Weg, der für den auf den zerklüfteten Berggipfeln wachsenden Kaffee geeignet ist, die 100 % natürliche, selektive Ernte und die Trockenverarbeitung.

    Eine Tasse Mocca-Kaffee zu trinken ist etwas Besonderes. Er ist ein koffeinhaltiger Muntermacher, ein Schritt zurück in die Vergangenheit und eine Erinnerung an kulturell aufschlussreiches Handwerk in einem.

    Der Mocca-Kaffee ist Weltkulturerbe und  für echte Kaffeeliebnaber:innen ein Begriff mit viel Bedeutung. Daher der Mocca bei unseren Röstungen nicht fehlen. Ein Stück Geschichte, das uns Liebhaber mit jedem Schluck daran erinnert, wie der Kaffee nach Europa, und schließlich in die ganze Welt, kam.  Er wird in der Regel schwarz getrunken und ist geschmacklich durch einen vollen und kräftigen Körper gekennzeichnet.

    Seit Jahrhunderten wird er auf die gleiche Weise zubereitet und genossen: in einem Metallkännchen mit einer guten Schicht Bodensatz. Nach Belieben wird er schon beim Brühen gezuckert — damit ein leicht karamellisierter Geschmack entsteht.

    Der Mocca von NABER lässt sich aber auch herrlich in einer Bialetti oder klassischen Espressomaschine zubereiten. 

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